[Startseite] [Impressum] [Sitemap] [Bilder] [Lüftungsanlage des Systems Saccardo] [Streckenübersicht] [Strecke 222 01] [Zurück] |
Sehr unangenehm war die Rauchplage im Dösen-Tunnel, der auch unter dem Namen Dossen-Tunnel bekannt war. Es wurde daher beim westlichen Eingang dieses eingleisigen Tunnels eine elektrisch betriebene Lüftungsanlage des Systems Saccardo errichtet, die erst mit der Elektrifizierung der Strecke in den Jahren 1933 bis 1935 entbehrlich wurde. Heute befindet sich ein Triebwasserstollen im Dösen-Tunnel zwischen Obervellach und Mallnitz. |
Gemeinfreie Quelle: Röll: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens |
1044 048-5 verlässt das Südportal in Richtung Villach (Foto: MichiS, 1980er Jahre) |
Fahrradweg führt über die Dösengrabenbrücke auf das Südportal zu (Foto: Wikipedia-Benutzer PantheraLeo1359531, August 2019, CC BY-SA 4.0, Bildausschnitt) |
Dösengrabenbrücke vorm Südportal (Historische Postkarte, Screenshot aus YouTube-Video von Mag. A. Johannes Pichler, April 2023) |
Geologische Karte des Mallnitztals, aufgenommen von Wilhelm Hammer (Klick aufs Bild öffnet größeres Bild in neuem Fenster, Maus in das Bild bewegen: Dösen-Tunnel wird als gelber Strich unter dem Text »Rabeschnig« angezeigt) (Quelle der Zeichnung: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, 77. Band, 1927, Gemeinfrei) |
Das Strahlgebläse ist das Wichtigste, weil die vom Ventilator gelieferte Luft ein anderes Gebläse antreibt, so dass der Ventilator bei der Lüftung nur mittelbar beteiligt ist. Das System wird nach dem italienischen Erfinder, Architekt und Ingenieur Pietro Saccardo (1830–1903), benannt. Nach dem das System im 2.727 Meter langen eingleisigen Prachia-Tunnel (auch Galleria Appennino genannt) der Appeninenbahn (auch Porrettana) von Bologna nach Pistoja in Italien erfolgreich eingesetzt wurde, dann an mehreren anderen, auch größeren zweigleisigen Tunneln in Italien, folgten der Gotthard- und Mont-Cenis-Tunnel in der Schweiz, der Kaiser-Wilhelm-Tunnel an der Moselstrecke sowie verschiedene Tunnel an der Tauernbahn, darunter der 8.550 Meter lange Tauern- und der nur 890 Meter lange Dössen-Tunnel, der jedoch eine Steigung von 24 Promille aufweist. Durch die Einführung des elektrischen Betriebes hat die Lüftung von Tunneln stark an Bedeutung eingebüßt, da diese vor allem eine Bekämpfung der Rauchplage bezweckt. Am sichersten geschieht dies durch nicht rauchende Lokomotiven, besondern durch den elektrischen Betrieb. Auf tunnelreichen Strecken entschließt man sich heute (Erscheinungsdatum des Textes 1919) leicht dazu.
2. Der verengte Querschnitt, »2« auf Zeichnung 4, ist so klein wie möglich anzunehmen. Man sollte die Einschränkung des Lichtraumprofils auf Schienen ausnützen. 3. Man wählen einen schlanken Strahlenkegel. 4. Der Abstand zwischen der Ausströmöffnung und dem verengten Querschnitt soll nicht zu groß ausfallen. 5. Scharfe Kanten und Ecken sowie unvermittelte Übergänge sind zuvermeiden. 6. Ein Vorteil dieser Lüftungsart besteht in der Vermeidung von Tor- oder Vorhangseinbauten, wodurch die störenden Unterbrechungen und Bedienungen vermieden werden. 7. Weiterer Vorteil gegenüber der Schachtlüftung ist die Fortlassung von Schächten, die nur bei nicht zu großen Tiefen und im günstigen Gebirge vorteilhafte Anordnungen ermöglichen Die Luftanlage am Dössentunnel
Die Düse, »1« auf Zeichnung 5, besteht aus Eisenbeton mit einer Weite von 35 cm. Die Lüftungsblende umfasst hier, dem verfügbaren Raum entsprechend, das ganze Profil des Tunnels. Die Düsenöffnung wird nicht, wie beim Tauern- oder Gotthard-Tunnel, unter den Schienen fortgesetzt, was aber die Wirkung nicht beeinträchtigt. Die gewünschte Fördermenge von 7.800 cbm/min tritt bereits bei 155 Umläufen/Minute ein statt erst bei 200 Umläufen/Minute, was den Berechnungen entspricht. Der Wirkungsgrad ist besser als beim Tauerntunnel, weil das Verhältnis zwischen Einströmöffnung und engster Stelle im Tunnel deutlich günstiger ist. Das Saccardo-System ist deshalb für einspurige Tunnel besser geeignet als für das weite Profil eines zweispurigen Tunnels. Es sind jedoch noch Verbesserungen möglich, weil der Wirkungsgrad wie bei allen Strahlgebläsen gering ist, auch ist bei starker Gegenströmung der Luft im Tunnel die Anlage mit den bisherigen Formen und Abmessungen kaum ausreichend. Im Eisenbahnbetrieb hat allerdings die Lüftungsart Saccardo bisher die häufigste Verwendung gefunden. |
|||||||||||||||
Quelle: Künstliche Lüftung im Stollen- und Tunnelbau sowie von Tunnels im Betrieb, Zürich, Techn. H., Diss., Verfasser Ernst Wiesmann, 1919 sowie Zeno, Roell 1912, Tunnellüftung |
[Startseite] [Impressum] [Sitemap] [Bilder] [Streckenübersicht] [Strecke 222 01] [Zurück] |